Beiträge zu verschiedenen Hufthemen

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Wie entstehen Hufprobleme?

Jedes Pferd belastet seine Hufe in der Regel unabhängig vom gewählten Hufschutz ungleichmässig. Die Lastaufnahme verlagert sich bei jedem einzelnen Huf mit der Zeit auf die innere oder äussere Hufhälfte und/oder in den Trachtenbereich des jeweiligen Hufes. Dies ist nicht nur von der individuellen Gliedmassenstellung sondern ebenso von der vom Pferd bevorzugten Art, wie es den jeweiligen Huf einsetzt, abhängig. So entwickelt sich mit der Zeit ein „asymmetrisch belasteter Huf“ oder ein „trachtenlastiger Huf“.
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Folgen trachtenlastige Hufe

Trachtenlastige Hufe sind erkennbar an untergeschobenen und/oder eingerollten Trachten. Oftmals weisen diese Hufe eine nach hinten gebrochene Huf-Fesselachse auf. Ist die Huf-Fesselachse nach hinten gebrochen, befindet sich das Hufgelenk in einer Hyperextension (Überstreckung). Dabei stehen das Fessel- und das Kronbein steiler als das Hufbein. Es entsteht ein unphysiologischer Zug auf die tiefe Beugesehne und auf weitere palmare bzw. plantare Strukturen. Im fortgeschrittenen Stadium versucht das Pferd dem unangenehmen Zug auf die palmaren bzw. plantaren Strukturen auszuweichen, indem es die Hufe nach vorne stellt.
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Ursachen eingerollte Trachten

Verlagert sich die Lastaufnahme bei einem (von Natur aus) steilwandigen Huf vermehrt in den Trachtenbereich, rollen die Trachten in der Folge der Überbelastung ein. Bei einem überbelasteten Trachtenbereich ist oftmals auch eine Kombination aus eingerollten und untergeschobenen Trachten zu beobachten. Als Ursache kommen auch hier die bereits bei den untergeschobenen Trachten genannten Faktoren zum Zuge.
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Folgen ungleiche Vorderhufe

Für das Pferd ist ein Sehnenstelzfuss, aber ebenso ein steilerer Huf tendenziell unbequem. Es benutzt diesen Huf weniger als den Parallelhuf. In der Folge kann sich eine Schiefe des Pferdes ausbilden oder die Entstehung einer solchen begünstigen bzw. erhalten. Wird nun durch Kürzen der Trachten versucht, den steileren Huf dem flacheren anzupassen, deformiert sich dieser Huf noch mehr. Dem Prozess wird dadurch entsprechend Vorschub geleistet (da der Huf jetzt noch unbequemer ist, wird er noch weniger eingesetzt).
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Ursachen Hornrisse

Hornrisse und -spalten haben ihre Ursache in Scherkräften, die auftreten, wenn sich die Hufe deformiert haben. Dabei handelt es sich um Ermüdungsrisse bzw. um eine Zusammenhangstrennung in Röhrchenrichtung, die dort ihren Ausgang nehmen, wo das Horn den grössten Spannungen ausgesetzt ist. Der Ursprung bzw. der Ausgang eines Hornspaltes kann im Kronrand als auch im Tragrandbereich sein.
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Folgen asymmetrische Hufe

Ein schiefer Huf zwingt das Pferd, immer wenn es darauf steht, diesen schief zu belasten. Das Pferd belastet den Huf schief, weil die Schiefe des Hufes, bzw. der Hornkapsel dies einerseits vorgeben und andererseits, weil die schräge Seitenwand unangenehm ist für das Pferd und es versucht, dem unangenehmen Effekt auszuweichen. Dabei kann die mehrbelastete Seite bzw. Hufhälfte innen (medial) als auch aussen (lateral) sein. Oftmals bildet sich bei schiefen Vorderhufen ein mehr oder weniger ausgeprägter Zehenabweiser aus.
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Ursachen schiefer Huf

Wird ein Huf während der Standbeinphase schief belastet, erfolgt ein ungleichmässiger Hornabrieb an der Innen- und an der Aussenwand. Hält diese Situation über längere Zeit an, verformt sich infolge der ungleichmässigen Belastung der gesamte Huf je länger desto mehr.
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Ursachen untergeschobene Trachten

Verlagert sich die Lastaufnahme bei einem Huf vermehrt in den Trachtenbereich, sind die Trachten überbelastet und schieben in der Folge unter. Die Hornröhrchen im Trachtenbereich stehen nun in einem schrägeren Winkel zum Boden, als diejenigen im Zehenwandbereich.